Schattentheaterbühne „Licht und Schatten“

Konzeption

Das Schattentheater bietet eine ganz besondere Form der Kleinkunst. Auf der transparenten Folie der Bühne zeigt sich alles im Schattenriss, der von einer Hintergrundsleuchte erzeugt wird. Die gleichfalls als Schatten erscheinenden Kulissen umrahmen das Bühnengeschehen, in dem die unsichtbar von Hand bewegten Figuren agieren. Der Text wird von einer dem Publikum zugewandten Sprecherperson vorgetragen und mit Klängen der pentatonischen Leier eingeleitet. Einzelne Aufzüge gliedern die Aufführung: Die Vorleserin öffnet und schließt den Bühnenvorhang, und ein Spieler wechselt indessen die Kulisse.

So entsteht eine geradezu zarte Darstellung von bekannten Märchen und Erzählungen. Indem auf viele Effekte moderner Medien verzichtet wird, kann das Geschehen der Stücke in klaren und auch deshalb eindrucksstarken Bildern dargestellt werden. Das sprachliche Kunstwerk der Texte bleibt in seiner Gänze erhalten. Die sparsam eingesetzten Mittel der Figuren- und Kulissengestaltung regen dazu an, das Märchengeschehen mit den eigenen Vorstellungskräften zu entfalten.

Vielleicht kommt diese theatralische Form den ästhetischen Bedürfnissen des Kindesalters deshalb so nahe, weil diese an die Geborgenheitserfahrungen beim Geschichtenerzählen und -vorlesen anknüpft und die Szenerie des Bilderbuchvorlesens durch bewegte Elemente erweitert. So gesehen erschließt das Schattentheater eine der frühen und mittleren Kindheit angemessene Zwischenstufe des szenischen Wahrnehmens und Erlebens.

Historisch betrachtet ist die Kunst des Schattentheaters in Südostasien entstanden. Von dort gelangte diese Kunstform in den Orient und weiter nach Europa. Zur Zeit Goethes war das Silhouettenschneiden sehr beliebt, das mit der szenischen Form des in Schwarz und Weiß gehaltenen Tischtheaters verbunden wurde.

Repertoire

Aufführungstechnische Voraussetzungen

Schattentheateraufführungen wirken am besten in einem abgedunkelten Raum. Die Bühne muss vor einer Wand bzw. einem Hintergrund ohne Lichtquelle (kein Fenster, keine Leuchten) platziert sein. Hinter der ca. 60 cm tiefen Bühne wird ein Freiraum von ca. 200 cm benötigt.

Das Bühnenbild erscheint auf dem Niveau von 60 cm und hat eine Höhe von 30 cm. Eine mehrreihige Bestuhlung sollte in den vorderen Reihen Kinderstühle verwenden. So lassen sich für maximal 15 bis 20 Kinder günstige Sichtverhältnisse herstellen.

Anfragen für Aufführungen an Karl-Heinz Arnold.


Bunte Sterne Quilt
(Ursula Arnold, 2017)