Hochzeitsredner

Heiraten oder die Eheschließung zu begehen, das heißt für die meisten Menschen, sich im Kreis der Verwandten und Freunde feierlich als Paar zu zeigen und damit vor all diesen Menschen zweierlei auszudrücken: das Glücklichsein in dieser engen Verbundenheit und den Willen, in wechselseitiger Unterstützung die großen und kleinen Lebensaufgaben anzugehen.

Kirchliche Trauungen bieten eine religiöse Umrahmung für das Paar und die Gemeinde. Standesamtliche Eheschließung zeigt die besonderen Rechtverhältnisse der Ehe an und kann zudem eine allgemeine Ansprache umfassen. Die gehaltenen Predigten bzw. Ansprachen sind an das förmliche Geschehen und dessen Ort gebunden. Oftmals gibt es auf der nachfolgenden Feier Redebeiträge aus der Familie, manchmal auch aus dem Freundeskreis. Für die meisten Hochzeiten ist damit der Bedarf an Reden gedeckt.

Es gibt jedoch auch Paare, die ohne kirchliche Bindung heiraten und/oder die eine standesamtliche Ansprache für nicht passend halten und sich möglicherweise auch eine eindrucksvolle Ansprache für ihre Hochzeitsfeier wünschen. Ein Hochzeitsredner spricht aus einer gewissen Distanziertheit und drückt zugleich eine würdigende Anteilnahme aus. Persönliche Redebeiträge von Angehörigen und/oder Freunden kommen hinzu und werden damit nicht ersetzt.

Für einige Paare bieten zumindest die großen Religionsgemeinschaften keinen oder zu wenig Rahmen für eine Eheschließung. Dies ist der Fall, wenn gleichgeschlechtliche Paare heiraten möchten. Häufig gilt dies auch für Paare, in denen der eine oder beide Partner bereits frühere Eheschließungen vollzogen und gelöst haben, zumeist also für bereits geschiedene Partner.

Es gibt noch weitere Konstellationen, in denen der kirchliche Ritus und/oder die standesamtliche Umrahmung weniger passend erscheinen. Wenn Paare schon lange Zeit zusammenleben und möglicherweise auch gemeinsam ihr/ihre Kind/er erzogen haben und dann „erst“ heiraten, kann dies ein sehr bedeutsamer Entschluss sein, der jedoch mit der üblichen Rhetorik einer Familiengründung nicht zusammen passt.

Eine andere und zugleich ähnliche Konstellation liegt vor, wenn einer oder beide Partner Kinder aus vorangehenden Partnerschaften in das familiäre Zusammenleben einbringen und sich entschließen zu heiraten. Halten die Kinder Kontakt zu ihren leiblichen Elternteilen, mit denen sie nicht zusammenleben, so gliedert sich ihre Lebenssituation in mehrere Familienkonstellationen, in denen sie sich aufhalten. Die übliche Rhetorik der durch Eheschließung begründeten „einen“ Familie passt hier oftmals nicht.

Und es gibt Eheschließungen unter Partnern, die schon weit im Alter vorangerückt sind. Hier passt weder die Rhetorik der Familiengründung noch die Perspektive eines langen gemeinsamen Lebensweges, der bis in das hohe Alter führen möge. Eine in gewisser Weise ähnliche Konstellation liegt vor, wenn eine sehr viel ältere Frau einen sehr viel jüngeren Mann heiratet.

Vor allen für diese besonderen Konstellationen der Eheschließung soll ein „Hochzeitsredner“ eine passende Ansprache bieten. Die zentrale Aufgabe einer solchen nicht kirchlichen und nicht von Amts wegen und auch nicht aus verwandtschaftlicher oder freundschaftlicher Verbundenheit gehaltenen Rede besteht darin, für das Paar und für die Festgesellschaft auf das besondere Schicksal zu blicken, dass diese beiden Menschen zusammengeführt und zusammengehalten hat und auch in Zukunft verbinden soll. Hier geht es um eine der größten Sehnsüchte unseres Lebens: um den Wunsch und den Willen nach Harmonie im Zusammenwirken zweier Menschen, um Respekt vor der Besonderheit jeder einzelnen Biographie und um das kurz- sowie langfristige Pflegen freudvollen und fördernden Miteinanders.

Angesichts hoher Scheidungsraten und vieler unglücklich fortbestehender Ehen sind diese Wunschvorstellungen etwas Besonderes, das sich nicht selbstverständlich erreichen lässt. Dies haben jene Partner leidvoll erfahren, die geschieden sind. So gesehen kann eine Hochzeitsrede beides betrachten: das bestehende glückliche Miteinander und die besonderen Herausforderungen, diese Beziehung als Entwicklungsprozess zu gestalten, in dem immer wieder Anpassung an erwartbare und unerwartete Lebensereignisse erprobt wird.

Wenn Sie das Angebot einer so ausgerichteten Hochzeitsrede in Anspruch nehmen möchten, dann wenden Sie sich an mich. Ich bespreche mit Ihnen den Zeitaufwand, der für mich entsteht, und das daran orientierte Honorar. Zumeist ergibt sich ein Gesamtbetrag von einigen hundert Euro.


Double Wedding Rings Quilt
(Ursula Arnold, 1999)